6-Punkte-Plan zur Berufsunfähigkeitsversicherung

Das Thema ist zu komplex ohne Beratung! Sich selbst zu informieren ist sehr gut und wichtig. Wenn aber tatsächlich eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen werden soll, dann bitte einen Profi einschalten. Das kostet definitiv nichts extra und schützt Sie vor Überraschungen!

Der Bedarf an privater Absicherung der eigenen Arbeitskraft steigt kontinuierlich an. Seit Jahren bietet die gesetzliche Absicherung im Fall von Berufsunfähigkeit (BU) und Erwerbsminderung keinen ausreichenden Schutz mehr. Viele suchen im Internet nach Angeboten und landen schnell auf den einschlägigen Portalen. Aber Vorsicht! Die aufpoppenden Übersichten sind selten vollständig und meistens steht beim Ranking nur der Preis im Vordergrund. Dabei ist eine gründliche Bedarfsanalyse und das Bedingungswerk (Kleingedrucktes) des Versicherers das A und O!“ Hier kann man richtig viel falsch machen! Daher empfehle ich folgenden 6-Punkte-Plan.

  1. Auswahl eines erfahrenen und unabhängigen Versicherungsmaklers

Ein erfahrener Versicherungsmakler kann sehr schnell eine Einschätzung abgeben, wie der passende Berufsunfähigkeitsschutz aussehen müsste. Er kennt den Markt und die verschiedenen Anbieter und hat idealerweise auch schon Erfahrungen im Leistungsfall. Gerade im Leistungsfall verfügen erfahrene Versicherungsmakler über ein Netzwerk von z.B. Fachanwälten, die bei der evtl. strittigen Durchsetzung von Leistungsansprüchen professionell helfen. Es müssen unbedingt bestimmte Abläufe eingehalten werden und vor Antrag wichtige Daten zur Gesundheitshistorie geklärt werden. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung kann mit anderen Risiken sinnvoll kombiniert werden. Eine Tatsache, die vielen Verbrauchern nicht klar ist. Ebenso sind vereinfachte Risikoprüfungen in Kollektiven oder innerhalb von Sonderaktionen möglich. Kunden im Alleingang bleiben diese Möglichkeiten verborgen. Und das Beste daran ist, dass die Hilfe einen Versicherungsmaklers nichts mehr kostet, als wenn man im Alleingang tätig wird.

  1. Genaue Analyse des Versicherungsbedarfs

Die Höhe der BU-Rente sollte wohl überlegt sein. Alle monatlichen Fixkosten und ein angemessener Teil zur Lebenshaltung müssen damit gedeckt werden können. Dabei ist auch der Geldwertverlust durch die Inflation nicht zu vergessen. Wenn das Budget für eine ausreichende Rentenvereinbarung noch nicht ausreicht, ist es wichtig, trotzdem eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Es muss aber auf ausreichende Nachversicherungsmöglichkeiten geachtet werden! Für Berufsanfänger gibt es besondere Angebote, bei denen die versicherte Rente mit Ende der Ausbildung stark ansteigt und dann auch bezahlbar ist. Ebenso kann eine laufende Dynamik sinnvoll sein, um die versicherte Rente dem steigenden Bedarf anzupassen. Hier gibt es ebenfalls verschiedene geeignete Modelle. Wichtig ist zudem die Vertragslaufzeit, die bis zum geplanten Altersrentenbeginn reichen sollte. Keinesfalls sollte man sich von günstigeren BU-Versicherungsangeboten mit Laufzeiten bis zum Alter 60 oder gar 55 überzeugen lassen. Auch wenn eine längere Laufzeit teurer ist, so sind gerade die letzten Jahre vor der Altersrente die Wichtigsten.

  1. Besonnener Umgang mit Gesundheitsfragen und Vorerkrankungen

Besonders wichtig beim Abschluss einer BU-Versicherung ist der korrekte Umgang mit den Gesundheitsfragen der Versicherer. Diese sind genau und vor allem vollständig zu beantworten! Schon vermeintliche Lappalien, wie der Hexenschuss vor zwei Jahren oder die zehn Therapiestunden gegen Prüfungsangst beim Examen vor vier Jahren, können zum großen Hindernis werden. Ein sachkundiger Versicherungsmakler arbeitet Ihre Gesundheitshistorie professionell auf (natürlich vertraulich) und stellt in solchen Fällen Risikovoranfragen bei geeigneten Versicherern. So bekommt er eine Einschätzung über die Versicherbarkeit, eventuelle Beitragszuschläge oder Ausschlüsse von Vorerkrankungen. Dahingegen führt ein achtlos gestellter Antrag mit Vorerkrankungen schnell zur Ablehnung und zu einem Eintrag in die Sonderwagnisdatei der Versicherer. Auf diese zentrale Datenbank können alle Versicherer zugreifen, so dass es dann unter Umständen noch schwieriger wird, den passenden BU-Schutz zu bekommen.

Ob bei Vertragsabschluss alles richtig gemacht wurde, zeigt sich, wenn eine Berufsunfähigkeit eintritt und ein Antrag auf BU-Rente gestellt werden muss. Dann prüft der Versicherer als erstes, ob zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses alle Angaben korrekt gemacht wurden. Wurden fahrlässig oder sogar arglistig gefahrerhebliche Umstände verschwiegen oder falsch dargestellt, kann der Versicherer rückwirkend vom Vertrag zurücktreten und bleibt leistungsfrei. Die bis dahin gezahlten Prämien gibt es ebenfalls nicht zurück!

  1. Exakte Einordnung des aktuellen Berufs

Bei Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung werden Sie einer Risikogruppe zugeordnet, in der Ihr exakt ausgeübter Beruf vom jeweiligen Versicherer eingruppiert wird. Projektleiter ist nicht gleich Projektleiter. Findet die Tätigkeit zu 90% am Schreibtisch statt, ist eine Einordnung in eine günstigere Risikogruppe möglich. Gehören auch Tätigkeiten wie umfangreiche Dienstreisen in aller Welt dazu, wird die Risikoeinstufung meist schlechter. Eine genaue Tätigkeitsbeschreibung kann aber zu einer besseren Einstufung führen. So kann man als Versicherter große Beitragssummen bis zum Ende der Laufzeit einsparen. Umgekehrt sollte man seine Tätigkeit aber auch nicht falsch als zu risikolos darstellen, da der Versicherer dann im Leistungsfall Probleme machen kann und mit Kürzung der versicherten Berufsunfähigkeitsrente droht.

  1. Selektion passender Versicherer

Das Kleingedruckte bzw. die Versicherungsbedingungen im Vertrag entscheiden, welche Leistung man am Ende bekommt. Eine Vielzahl von BU-Versicherern schmücken sich mit sehr guten Testergebnissen in Verbraucherzeitschriften. Das bedeutet aber nicht, dass sie alle auch gleich gut sind bzw. zum Beruf des Versicherten passen. Unabhängige Versicherungsmakler können die Versicherungsbedingungen mit speziellen Vergleichsprogrammen analysieren. So werden versteckte Mängel leicht aufgedeckt. Der Kunde bekommt einfacher einen Überblick über die wichtigsten Unterschiede. Auf dieser Basis kann er am Ende besser entscheiden, welche Regelungen ihm wichtig sind und welche nicht. Die Beitragshöhe sollte dabei nicht im Vordergrund stehen!

  1. Überwachung der Policierung und fortlaufende Betreuung des Vertrags

Ist endlich alles geschafft und der Versicherungsvertrag kommt zu Stande, sollte auch der ausgestellte Versicherungsschein (Police) auf seine Richtigkeit hin überprüft werden.  Für serviceorientierte Versicherungsmakler gehört das mit zu den Pflichtaufgaben. Inhaltliche Fehler in der Police kommen häufig vor und können so noch rechtzeitig korrigiert werden. Spätere Anpassungen oder Änderungen übernimmt der Versicherungsmakler im Auftrag des Kunden. Die laufende Betreuung schließt auch die Betreuung im Leistungsfall ein. Im Leistungsantrag können durch unüberlegte Formulierungen Widersprüche entstehen. Das sollte nur durch Fachleute gemacht werden! Wird ein Leistungsantrag abgelehnt, liegt das sehr häufig an nicht konsistenten Angaben.


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